Es ist 1. Mai, also kein Aprilscherz: „Die ’Night Train To Budapest’-Tour geht in die letzte Runde, und mit ihr auch die Henrik Freischlader Band. Ab Oktober stünden für einen gemeinsamen Abschluss noch einmal 17 Club-Konzerte auf dem Tour-Plan, „danach wird sich die Band auflösen“, heißt es heute kurz und prägnant auf der Homepage der Band. Die Gründe sind sicher vielschichtig, soviel ist aber klar: „10 Jahre auf der Straße fordern ihren Tribut. Luftholen, zur Ruhe kommen, nach neuen künstlerischen Wegen suchen“ – eine Auszeit sei nötig.“ Und danach? Dass – so Freischlader – „wird sicher etwas Anderes sein“.
Bereits vor einer Woche hatte Schlagzeuger Björn Krüger seinen Ausstieg aus der Band bekanntgegeben. Laut Bandinfo wolle er sich in Zukunft mehr um seine Familie und um seine zahlreichen musik-pädagogischen Projekte kümmern. Für die restlichen Tourtermine in diesem Jahr hat man allerdings mit Ausnahmeschlagzeuger Dirk Sengotta „einen alten Bekannten als unseren neuen Schlagzeuger vorzustellen“ – mit Sicherheit noch bekannt aus der Zeit, als die Band noch als Trio in Kneipen unterwegs war. Seitdem hatte sich viel getan:
Die imposante Diskografie der „HFB“ enthält bereits sechs Studio- sowie drei Live-Alben. Auf seinem 2009 gegründeten Label „Cable Car Records“ konnte Frreischlader seine musikalischen Projekte und Experimente verwirklichen. Quasi im Alleingang entstanden so die Alben “Recorded by Martin Meinschäfer“, “Still Frame Replay” mit einem Gast-Feature von Joe Bonamassa und die aktuelle Scheibe “Night Train to Budapest”. Dazu kommen noch die beiden Live-Alben “Tour 2010 Live” und “Live in Concerts” sowie das mit der Band eingespielte “House in the Woods”.
Seit einigen Jahren stellt Henrik sein Talent als Multi-Instrumentalist und Komponist auch anderen Künstlern zur Verfügung. Er produzierte bereits zwei Alben für die kanadische Künstlerin Layla Zoe. Und für den bekannten Saxophonisten und Sänger Tommy Schneller ist das zweite Album in Planung. bluesfeeling.com wünscht Henrik Freischlader, Erneuerer des Blues in Deutschland, die nötige Muße während der Auszeit und den erforderlichen Freiraum zur Neuorientierung. Aber zunächst einmal auch einen tollen Tourabschluss mit seiner Truppe!