Blues Brother Steve Cropper gibt richtig Feuer

Out now: Steve Cropper "Fire it up"
Out now: Steve Cropper "Fire it up"

Wer kennt ihn nicht – allerdings weniger als Solist: Am 23. April hat die Gitarrenlegende & Blues Brother Steve Cropper „Fire It Up" über die Mascot Label Group veröffentlicht. Dies ist das erste Album seit 1969, auf dem er selbst solo zu hören ist, nachdem er jahrzehntelang im Soul, Blues und Rock'n'Roll zu Hause war. Cropper hat das Album mit der Veröffentlichung des ersten Tracks aus dem Album „Far Away" angekündigt, einer vibrierenden Soul-Nummer, die sich stark am klassischen R&B orientiert und Croppers charakteristische Gitarre inszeniert, die immer im Dienst des Grooves steht. „Ich bin ein Rhythmus-Spieler", erklärt Cropper und weiter: „Ich gebe den Groove vor. Ich höre immer auf den Sänger und den Rest der Band."

 

Als Gründungsmitglied der Blues Brothers und einer der wichtigsten Produzenten, Songwriter und Gitarristen von Stax Records u.a. als Gitarrist der Hausband Booker T. and the M.G.'s, brachte Steve den klassischen Soul einem ahnungslosen Publikum wieder näher und wurde vom Rolling Stone in die Top 40 der größten Gitarristen aller Zeiten aufgenommen. „Midnight Hour" von Wilson Pickett, „(Sittin' On) The Dock of the Bay" von Otis Redding, „Soul Man" und „Hold On I'm Coming” von Sam and Dave – man kann einfach nicht über Soulmusik ohne Steve Cropper sprechen. Er spielt auf John Lennons „Rock N Roll"-Album, Frank Blacks „Honeycomb"- und „Fast Man Raider Man“-Alben und auf mehreren Alben von Ringo Starr. Er hat auch für John Prine, Jeff Beck und John Cougar Mellencamp produziert.

 

 „Dieses Album ist anders als alles, was jetzt da draußen ist“, sagt er. Es bestehe aus Grooves, die schon seit Jahren in seinem Kopf herumschwirren, so Cropper. „Fire It Up“ habe seine Wurzeln in Sessions mit Felix Cavaliere, die schon zehn Jahre zurücklägen, blickt er zurück. Die beiden nahmen damals einige einfache Tracks auf, die am Ende nicht auf „Midnight Flyer“ passten. Diese Tracks wurden vom damaligen Produzenten Jon Tiven festgehalten. „Jon holte diese Aufnahmen heraus und rief mich an und sagte: 'Weißt du, dieses Zeug ist ziemlich gut. So war praktisch eines Tages die Idee zu ‚Fire It Up’ am anderen Ende der Leitung geboren und Jon und ich haben die Tracks überarbeitet und neue Songideen entwickelt“, so Steve.

 

 Cropper ist auf diesem Album doppelt im Einsatz: Sowohl Gitarrist als auch Produzent. Doch auch nach all den Jahren bleibt er bescheiden, was seine musikalischen Fähigkeiten angeht. „Ich habe das Gitarrenspiel bei der Arbeit gelernt“, sagt er. „Abgesehen davon, dass ich mit Kumpels gespielt habe, hatte ich maximal drei Unterrichtsstunden. „Der Mangel an formaler Ausbildung mache ihn daher überkritisch gegenüber seiner Arbeit, aber als Produzent fühle er sich sicherer:

 

„Wenn ich produziere, beobachte ich den Künstler und das ist einfacher, als mich selbst zu beurteilen. Als Produzent kommt meine Inspiration beim Zuhören. Um ein guter Produzent zu sein, muss man in der Lage sein, einen Song schon fertig im Kopf zu hören, bevor man überhaupt etwas aufgenommen hat und dann arbeitet man daran, ihn so zu bekommen, wie man ihn hört. Eine gute Produktion ist nicht zufällig. Ich bin wirklich stolz auf die Dinge, die ich produziere.“ Sorgfältig und wählerisch, was er mit seinem Namen versieht, wird man nicht überrascht sein, dass „Fire It Up" ein sofortiger Klassiker ist.

 

Lyric Video zum Track „Far Away“: https://youtu.be/XOGenwTmfm8