Brian Tambling

 

bluesfeeling.com sprach Anfang September mit dem aufstrebenden, talentierten irischen Bluesmusiker Brian Tambling am Rande eines Gigs in Roermond, Café de Weegbrug.

 

Brian, was bedeutet Bluesmusik für Dich?

Ich mag Musik, die von Herzen kommt – und das ist speziell beim Blues der Fall. Die Bluesmusik habe ich bereits als kleines Kind entdeckt und das Gefühl ist mit den Jahren gewachsen.

 

Wann war Dein erster Kontakt zur Bluesmusik?

Ich begann Gitarre zu spielen, als ich 12 war – wir hatten immer Musik bei uns zu Hause. Mein Vater hatte eine hübsche Musiksammlung, aber es war eher der Jazz mit dem ich groß geworden bin. So mochte ich Gitarristen wie Wes Montgomery und George Benson, die ein bluesiges Feeling in ihrem Jazz transportierten. Dies führte auch dazu John Lee Hooker zu entdecken. Mein Vater hatte zudem eine Menge Beatles-Platten, die mich ebenfalls inspirierten – zu Beatles-Songs lernte ich meine ersten Gitarren-Griffe.

 

Was sind Deine Idole, Deine "Helden"?

Auch aufgrund einiger Songs auf meiner CD werde ich von einigen Leuten mit Rory Gallagher verglichen – er hatte großen Einfluss auf mich als ich vielleicht 13 war. Da begannn ich ernsthaft, Gitarre zu spielen. In späterem Alter fand ich Stevie Ray Vaughan – der sehr kraftvoll spielte – als inspirierenden Gitarristen. Er arbeitete vielfach auf der Basis von Albert King, entwickelte aber einen ganz eigenen Ton und eine besondere Phrasierung. Ja, die Suche nach dem "magischen Ton" ist eine der größten Aufgaben im Leben eines Gitarristen. Stevie hatte ihn gefunden, ich suche immer noch weiter...

 

Was fühlst du, wenn Du Deine eigenen Songs auf die Bühne bringst?

Das fühlt sich großartig an, wenn man denkt "Das hast du geschrieben, das sind deine eigenen". Da das Album noch relativ neu ist und viele die Songs noch nicht kennen, teste ich die Wirkung auf der Bühne und ich mag es auch, sie auf der Bühne ein wenig zu verändern.

 

Wann und wie kommen Dir eigentlich Ideen für Deine Songs?

Das ist total unterschiedlich: Manchmal ist da eine Idee im Kopf wie bei "The Sky Is Changing". Da hatte ich weder eine Melodie noch Titel, ich wußte nur, dass ich ein Lied darüber schreiben wollte, was wir unserem Planeten antun. Da brauchte ich einige Zeit für die Umsetzung. Anders bei "Working Man", "Walking away" oder auch "Devil In Me" – da ging es sehr schnell. Eine andere Sache war es mit "When I Get Home": Dieses softe Lied ist entstanden, als ich fünf oder sechs Wochen von Zuhause weg und meine Frau weit entfernt von mir war. Grundsätzlich gibt es keine Regel für mich beim Songwriting: Manchmal beginnt es mit einem Gitarren-Riff, ein anderes Mal zunächst mit der Idee und den Lyrics und die Musik kommt später.

 

Welches Equipment benutzt Du hauptsächlich?

Was ich benutze, ist ziemlich "Basic": Auf der Tour ist dies ein 50-Watt-Vox "Nighttrain"-Head auf einer Marshall 4x12er Box. Ich bevorzuge nicht unbedingt viele Bodentreter, sondern setze momentan auf das Vox "Tonelab EX". Meine Hauptgitarren sind eine modifizierte Fender Stratocaster und eine Telecaster.

 

Auf Deiner CD hat Du auch einen Song namens "Blues For Gary". Hast Du als Ire eine besondere Beziehung zu Gary Moore?

Ja, Gary ist neben Rory Gallagher einer der wenigen, überragenden Gitarren-Heroes, die aus Irland kamen. Ich war völlig geschockt, als ich die Nachricht von seinem plötzlichen Tod bekam und die Tatsache realisierte, ihn nie wieder live sehen zu können. Dieser Schock war es auch, der mich dazu brachte den Song "Blues For Gary" an dem Morgen zu schreiben, als ich hörte, dass er für immer von uns gegangen ist...Wir werden ihn immer in Erinnerung behalten!

 

Ein Blick in die Zukunft: Planst du eigentlich auch, nach Deutschland zu kommen?

In Deutschland zu spielen wäre natürlich wundervoll! Jetzt habe ich ja gerade meine Tour in den Niederlanden – das nächste Mal, wenn ich von Curaçao komme, möchte ich gerne auch in Teilen von Deutschland spielen – in Bars und Clubs, aber auch gerne auf Festivals. Spätestens zur Jahreswende werde ich mein zweites Album fertig haben, das ich dann ebenfalls promoten möchte. 

 

Brian, vielen Dank für das Gespräch – Dir und Deinen Jungs weiter guten Start!!!


Interview_Brian Tambling_english full version
Young Irish blues guitar player Brian Tambling describes what blues music means to him.
Brian_Interview.pdf
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